Evelyn Blumenau / Bio & Werk
Walter Kreuz / Bio & Werk
gecko art-Werkübersicht 1993-2024
Bühnen faszinieren uns. Unsere Bühnen nennen wir Hörbühnen. Nach tausenden Tourkilometern, zehntausenden Magnetband-Kilometern, 15 Festplatten und mehr als 250 Projekten mit über 3000 Veranstaltungen haben wir die Transformation von THEATER auf AUDIO nie ganz vollzogen. Ob Hör-Dramaturgie oder Inszenierung von Stimme und Sprache, von Lauten und Ton-Landschaften – in unseren Kunstprojekten ist Theater überall enthalten.
Stimmpräsentationen, Audiostücke, bewegliche Hörobjekte oder Tonstationen waren und sind fixe Bestandteile unserer Eigenproduktionen. Manche Audioprojekte öffnen wir gerne in Richtung Partizipation.
Was uns dabei stets wichtig war und ist: Wir können der Selbstverliebtheit nichts abgewinnen. Wir setzen auf Kritikfähigkeit, auch gegenüber unseren eigenen Ideen. Und im übrigen muss Kreativität nicht immer basisdemokratisch ablaufen. Manchmal zeigt sich Fantasie auch von ihrer destruktiven Seite. Das halten wir aus, flüstern wir uns zu, da schauen wir hin, rufen wir in die Welt. Und wir tönen, gurren, lachen, flüstern weiter, immer weiter.












"Ich hatte und habe das große Privileg, parallel zu meiner Ausbildung künstlerisches Know-How auf der Bühne zu erwerben und dort meine Talente auszubauen. Es ist auch keine Phrase, wenn ich sage: Ich schöpfe aus mir selbst und ahme nichts und niemanden nach. Projektideen, die ich für gecko art entwickle, entstehen aus Erlebtem, aus Notwendigkeiten und Sehnsüchten, die uns antreiben und die wir auch gerne teilen. Die Suche nach gemeinsamer Erkenntnis und kollektiver Kunstproduktion bleibt stets spannend und wiegt viel mehr als Kürzestkommentare in sozialen Netzwerken. Ich stehe am Morgen auf und bin Vokalistin, Autorin, Komponistin, und ich lege mich am Abend ins Bett und bin es immer noch. So erfahre, reflektiere und erforsche ich die Welt. Eine andere 'Art zu leben' könnte ich mir kaum vorstellen."
"Das Angebot, einer bestimmten Lebenswelt beizutreten, lehne ich gerne schweigend ab, ebenso wie die arrogante Seite der Aufklärung mit ihren penetranten Konsumparadiesen. Ich danke den äußerst ärmlichen Verhältnissen, aus denen ich stamme, und den vielen außerfamiliären Begleiterinnen und Begleitern, die mir stets einander widersprechende Weltbilder vermittelt hatten. Mit diesem Hintergrund wurde Kunstschaffen für mich ein Vorgang, der ohne Verbindlichkeiten, ohne Schielen auf Förderstellen oder Themenvorgaben und ohne stigmatisierenden Kultur-Schnickschnack erst so richtig ins Laufen kommt. Ebenso bin ich mir bewusst, dass ich scheitern kann. Aber auch wenn ich versage, wenn ich mich täusche (oder gerade dann), kann wirklich Neues entstehen. Bei all meinen Arbeiten vertraue ich auf diesen Antagonismus."